Die jungen Fischzüchter sind sich bewusst, dass man flexibel und unternehmerisch denken muss, um mit den Höhen und Tiefen einer Nutztierhaltung klarzukommen. Die junge Aalzüchterin Marieke Swinkels ist gut vorbereitet, um erfolgreich zu wirtschaften.
Marieke Swinkels kommt aus einer Unternehmerfamilie, sowohl mütterlicherseits als auch väterlicherseits. Vater William Swinkels ist Geschäftsführer der Nijvis Group. Die Nijvis Group wurde 1989 gegründet und besteht aus fünf Unternehmen – einer Glasaal-Station, vier Aalzuchten und einer Räucherei & Fischhandel, die sich in den Niederlanden, Deutschland, Frankreich und Marokko befinden.
Als Kind lebte Marieke Swinkels nicht auf einem Aalzuchtbetrieb, aber in den Ferien und an den Wochenenden war sie bei ihrem Vater dabei, wenn er die Aalzuchten und den Verarbeitungsbetrieb der Nijvis Group überwachte.
„Ich wusste irgendwie immer, dass ich mit Tieren arbeiten würde. Ich habe ganz ähnliche Interessen wie mein Vater, und so ist es nicht verwunderlich, dass ich mein Studium ähnlich wie er begonnen habe, nämlich mit dem Studium der Tierwissenschaften an der Universität Wageningen. Während meines Masterstudiums im Fachbereich Aquakultur und Management von Meeresressourcen habe ich mich auf die Zucht von Fischen als solche spezialisiert, nicht unbedingt auf Aale.“
Mit Fisch arbeiten
Nach dem Studium arbeitete Marieke Swinkels ein Jahr lang in einem Unternehmen für Futtermittelergänzungen und merkte dann, wie sehr sie die Arbeit mit Fischen vermisste. Die Entscheidung war gefallen, und Marieke ist jetzt Produktmanagerin bei der Aalzucht Koolen. Dies ist die größte Aalzucht in den Niederlanden und gehört zur Nijvis Group, die dort auch ihren Hauptsitz hat.
Marieke arbeitet in der Aalzucht Koolen mit der Fütterung und Sortierung der Aale, außerdem übernimmt sie einige Aufgaben ihres Vaters, wenn dieser im Urlaub ist, sowie einige administrative Aufgaben.
Während Marieke Swinkels lernt, alle Aspekte der Aalaufzucht zu meistern, sieht sie verschiedene Arbeitsmöglichkeiten innerhalb der Nijvis Group vor sich. Sie spricht Niederländisch, Englisch und Spanisch und lernt jetzt Französisch, um auf die kommenden Herausforderungen vorbereitet zu sein.
Aus der Praxis lernen
„In Anbetracht des Umsatzes, des Kapitals und der Anzahl der Mitarbeiter in der Group ist ein Nachhaltigkeitsbericht obligatorisch, also kümmere ich mich bereits um die Erstellung dieses Berichts sowie um das Risiko- und Sicherheitsmanagement der Group. Später werde ich vielleicht noch mehr Büroarbeit übernehmen.“
Für Marieke ist das Erlernen der Betriebswirtschaft in der Nijvis Group ein Lernen aus der Praxis. Sie hat beim Fischhändler und der Fischräucherei Klooster gearbeitet, die zur Nijvis Group gehört. Natürlich war sie auch im marokkanischen Betrieb und an anderen Standorten der Nijvis Group. So hat sie mehr über den Fang von Glasaalen, die Aalzucht, der Verarbeitung und den Verkauf von Aalprodukten erfahren.
Nachhaltig gezüchteter Fisch
William, der Vater von Marieke Swinkels, war maßgeblich am Erfolg der DUPAN-Stiftung beteiligt, die sich für den nachhaltigen Schutz des niederländischen Aals und für die Aalwirtschaft einsetzt. Für Marieke sind solche Initiativen sehr wichtig: „Der Markt möchte mehr über die Nachhaltigkeit der Produkte erfahren. Angesichts der vielen positiven Auswirkungen des Verzehrs von nachhaltig gezüchtetem Fisch bin ich überzeugt, dass die gesamte Branche, und damit auch die Aalzüchter, viele gute Geschichten zu erzählen haben.“
Unsere Aale sind in guten Händen
„Fisch ist für mich der wichtigste Motivationsfaktor. Im Moment möchte ich auf der Farm sein, um alle Abläufe kennenzulernen und zu erfahren, wie die Farm funktioniert“, erzählt Marieke. „Wir sind ein ganz neues Team hier auf Koolen, viele junge Leute, und wir müssen alle lernen und für eine reibungslose, stabile Produktion sorgen. Insgesamt fünf Leute kümmern sich um die Aale, arbeiten 40 Stunden pro Woche und haben eine Nachtschicht pro Woche. Manchmal muss man auch an den Wochenenden arbeiten. Ich möchte das ausprobieren.“
„Man muss begreifen, dass Flexibilität ein absolutes Muss ist, um Fischzucht erfolgreich zu betreiben. Es kann jederzeit einen Alarm in der Fischzuchtanlage geben, und man muss sofort reagieren, um das Wohl der Fische zu gewährleisten. Die meisten von uns leben in der Nähe der Farm, um im Notfall sofort zur Stelle zu sein. In der Aalzucht Koolen tun wir unser Bestes, um für unsere Mitarbeiter ein guter Arbeitgeber zu sein, mit Freizeitmöglichkeiten und angemessenen Löhnen und Gehältern. Unsere Aale sind in guten Händen!“
Raum zum Wachsen ist vorhanden
Marieke liegt die Flexibilität und das unternehmerische Denken im Blut, gepaart mit einem positiven Blick in die Zukunft. Sie drückt dies folgendermaßen aus: „Aal ist ein traditionelles Lebensmittel, daher wird es immer einen Markt für den Verzehr und die Erzeugung von Aal geben. Deshalb sehe ich die Zukunft der Aalzucht positiv.“