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Weniger ist mehr
Fischzüchter können bessere Ergebnisse erhalten, indem sie weniger Futter verwenden
Für die Fische im Zuchtbetrieb kann das nahende Frühjahr eine schwierige und risikoreiche Zeit sein, wenn die Fütterungsstrategie dieser Jahreszeit nicht entsprechend angepasst ist.
In den ersten Frühjahrswochen mit rasch steigenden Temperaturen muss die Fütterung der Fische sehr zurückhaltend erfolgen, da sie noch keine ausreichende Kapazität für den Transport von Sauerstoff zu allen lebenswichtigen Teilen des Körpers aufgebaut haben.
Das “Frühjahrssyndrom” in der Forellenzucht
Mit Beginn des Frühjahrs besteht in den Forellenzuchten die Gefahr, dass ein besonderes Phänomen auftritt. Es handelt sich dabei um das so genannte „Frühlingssyndrom“.
Anders Andreasen vom BioMar-Team der technischen Berater, das unsere Kunden, die vom dänischen BioMar Futterwerk beliefert werden, betreut, berichtet: „Im Frühjahr erhalten wir wiederholt Anfragen von Züchtern mit der Frage, woran es liegen kann, dass ihre Fische nach dem Füttern an der Wasseroberfläche nach Luft schnappen. Es ist ihnen bewusst, dass dies ein Zeichen für Stress ist und dass das Wohlsein der Fische deshalb gefährdet ist.“
„Die Wochen, in denen die Wassertemperatur sehr schnell ansteigt, sind die schwierigsten. Die entscheidende Zeitspanne hängt von der Lage des Zuchtbetriebs ab, und überdies variiert sie von Jahr zu Jahr, je nachdem, wann und wie schnell der Frühling einsetzt.“
Die Anzahl der roten Blutkörperchen ist entscheidend
Das Wohlbefinden der Fische hängt in hohem Masse davon ab, ob die Sauerstoffversorgung ihrer Muskeln und Organe ausreichend ist. Die Fähigkeit, genügend Sauerstoff zu transportieren, hängt von der Anzahl der roten Blutkörperchen, d. h. vom Hämoglobingehalt des Blutes, ab.
Wenn das Wasser kalt ist, fällt der Appetit der Fische und der Sauerstoffgehalt des Wassers ist oft recht hoch. Wenn das Wasser viel Sauerstoff enthält, benötigen die Fische nur eine verminderte Menge an roten Blutkörperchen zum Transport von Sauerstoff im Körper. Nach der winterlichen Inaktivität steht den Fischen nur eine verminderte Menge an roten Blutkörperchen zur Verfügung.
Steiler Anstieg der Wassertemperatur
Wenn die Fische aufgrund eines steilen Anstiegs der Wassertemperatur plötzlich einen großen Appetit haben, besteht die Gefahr, dass der Fisch, der von Natur aus hungrig ist, so viel Futter aufnimmt, wie er überhaupt kann. Bei hoher Futteraufnahme und der daraus folgenden erhöhten Nährstoffumwandlung ergibt sich jedoch ein erhöhter Bedarf an Sauerstoff.
Das Problem besteht darin, dass die Menge der roten Blutkörperchen im Laufe der kalten Monate geringer geworden ist, und dass das Blut daher nicht genügen Sauerstoff an die Gewebe transportieren kann. Der Fisch wird schnell an Sauerstoffmangel leiden. Er reagiert hierauf mit Sauerstoffstress, der eine Erhöhung der Blutzirkulation und eine erhöhte Kiemenventilation verursacht.
Achten Sie auf Temperaturschwankungen
Anders Andreasen fügt hinzu: „Wenn es gilt, den Fischen im Frühjahr das passende Futter in der geeigneten Menge zu füttern, muss der Züchter unbedingt auf Temperaturschwankungen achten. Werfen Sie einen Blick auf die Temperaturkurven der vergangenen Jahre im Zuchtbetrieb, um eine typische Temperaturentwicklung am Ort abzuschätzen.“
Anpassung der Fütterungsstrategie ist notwendig
„Wenn die Fische während des Winters in gewissem Maße inaktiv waren und wenig gefressen haben, empfehlen wir, den Fokus nicht auf das Wachstum zu legen, sondern die Stoffwechselprozesse der Fische zu stärken. Es ist ratsam, mit einer sehr eingeschränkten Fütterung zu beginnen und die Fische langsam an die neue Situation anzupassen. Hier könnte auch der Einsatz eines Belüfters von Nutzen sein,“ schlägt Anders Andreasen vor.
Typische Futterstrategie
Eine gängige Strategie wäre, dass die Fütterung der Fische „etwa zwei Wochen später“ erfolgt als die Fütterung, die bei der gegebenen Temperatur normalerweise empfohlen wird. Es ist ratsam, mit einer sehr eingeschränkten Fütterung zu beginnen.
„Füttern Sie kontinuierlich und passen Sie die verabreichte Futtermenge entsprechend der für die folgenden Tage erwarteten Temperatur an. Nach zwei bis drei Wochen, wenn die Anzahl der roten Blutkörperchen erhöht ist, sollten die Fische bereit sein, die „normale“ Futtermenge zu verstoffwechseln, wie in den üblichen Fütterungsrichtlinien empfohlen.“
„Auf diese Weise lässt sich die Verschwendung von Futtermitteln vermeiden und das enorme Wachstumspotenzial der Fische kann optimal genutzt werden,“ schließt Anders Andreasen.
Ergebnisse (5)
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